11:20h im Einsatz bei Regen, Schnee u. dichtem Nebel

Es wurde eine lange Nacht für die Bergretter der Ortsstelle Innsbruck, als sie Samstagsabends noch zu einem Sucheinsatz am Kleinen Solstein ausrücken mussten.

Weder vor noch zurück konnte der Mann der sich gestern im dichten Nebel unterhalb des Solsteins verirrt hatte. Zwar befand sich der erfahrene Bersteiger aus dem Großraum Innsbruck zwischen zwei Steinmännchen die den Weg anzeigten, doch er konnte weder die nächste noch die vorhergehende Markierung am Weg Richtung Neue Magdeburgerhütte finden.

Der Mann alarmierte um 17:10 die Bergrettung Innsbruck. Aufgrund des dichten Nebels war die Ortung per Hubschrauber nicht möglich. Der Polizeihuschrauber „Libelle“ konnte jedoch zwei Suchmannschaften der Bergrettung Innsbruck auf die Neue Magdeburgerhütte bringen von wo aus diese die Suche starteten . Weder auf dem Weg über das Wörgltal noch auf dem Höttinger Schützensteig, konnte der Mann gefunden werden. Es gab auch keinen Rufkontakt und ein Handykontakt war aufgrund des schlechten Empfangs des Vermissten nur sporadisch möglich.

Nach einem genaueren Absuchen des Gebiets zwischen Großem und Kleinem Solstein, bei Dunkelheit, im dichtesten Nebel und bei teilweisem Schneefall, suchte eine Suchmannschaft den Stiftersteig ab während die andere Suchmannschaft nochmals die Gegend um den Höttinger Knappensteig und den Waidboden absuchte. Inzwischen war auch die Verstärkung mit zwei Suchhunden und weiteren Suchmannschaften unterwegs.

Um 23:47 konnte die Mannschaft die über den Stiftersteig abgestiegen war, Rufkontakt mit dem Vermissten herstellen. Die gute Verständigung stellte sich aber in der Folge als trügerisch heraus, denn der Mann befand sich nicht wie angenommen in unmittelbarer Nähe der Bergretter, sondern auf der anderen Seite des Kars im unteren Bereich des Waidbodens.

Der Vermisste hatte eine Fotokamera dabei mit welcher er Lichtzeichen setzen konnte die dann zur besseren Lokalisierung beitrugen. So konnte die zweite Suchmannschaft zur Position des Gesuchten delegiert werden. Wo sie gegen 01:15 eintraf.

Der Mann mittleren Alters, der im untersten Bereich der Waidböden auf ca. 2240m gefunden wurde war bei, den Umständen entsprechend, guter Verfassung.

Glücklicherweise hatte die gesuchte Person einen Biwacksack, denn ohne diesem wäre aufgrund der Dauer des Einsatzes und den widrigen Witterungsverhältnissen eine weitaus schlechtere Verfassung zu erwarten gewesen.

Mit den Helfern der Bergrettung Innsbruck stieg der Vermisste wieder 45 min bis zum Höttinger Schützensteig auf und erreichte um 3:15 die Neue Magdeburgerhütte. Von hier aus war der Abtransport mit den Fahrzeugen der Bergrettung Innsbruck möglich.

Um 4:30 nach einer Einsatzzeit von 11:20 konnte der Einsatz, bei dem 16 Bergretter und zwei Suchhunde beteiligt waren, erfolgreich beendet werden.

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten die diesen Einsatz tatkräftig unterstützten (LT, „Libelle“, Hundeführer BR-Tirol, Polizei und Bergretter). Vor allem bei den Wirtsleuten der Neuen Magdeburgerhütte die uns mit Rat und Tat zur Seite standen und uns auch noch zur späten Stunde mit warmen Getränken verpflegten – vergelts Gott!

FAKTEN zum Einsatz:
Einsatzzeit: 11:20h
Zurückgelegte Distanz: ~14km
Aufstieg: ~2000m
Abstieg:  ~2000m
Höchster Punkt: 2527m
Bergretter: 14
Hundeführer: 2

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