Die Innsbrucker Einsatzorganisationen helfen zusammen – das ist selbstverständlich und dann doch wieder nicht. Die Bergrettung Innsbruck konnte heuer bereits zwei Mal eine gemeinsame Übung mit der Johanniter Unfall-Hilfe durchführen, die ihrerseits wieder vom Malteser Unfalldienst verstärkt wurden.
Letzte Übungsannahme: Auf einem Spielplatz oberhalb von Innsbruck haben sich Jugendliche betrunken. Es gibt sowohl bewusstlose Personen wie auch Personen in Not, die auf einen Baum geklettert sind und nicht mehr herunterkommen.
Schon bei der Anfahrt zeigte sich die Geländekenntnis der Bergrettung und wir trafen gleichzeitig mit dem Rettungsdienst ein, der einen wesentlich kürzeren Anfahrtsweg hatte. Die Übungsannahme wurde sofort gelöst: Ein
betrunkener Melder wurde beruhigt, eine bewusstlose Person wurde gefunden und medizinisch versorgt, und auch die technische Aufgabe der Rettung einer Person aus einem Baum samt Abtransport im steilen Gelände klappte klaglos. Für manche Beteiligte im Rettungsdienst war das Unfallbild eines Hängetraumas neu, bei dem nach Druckentlastung das Blut in den Beinen versackt. Für manche von uns wiederum waren Erkenntnisse zur (Nicht-)Verwendung des Stiffnecks bei Bewusstlosigkeit neu – kurzum: wir haben alle von einander gelernt, und genau so soll eine Übung ja auch sein.
Der hohe Professionalitätsgrad der Innsbrucker Bergrettung zeigte sich übrigens, als während der Übung ein echter Einsatz zu absolvieren war: Auf der Seegrube konnten Personen nicht mehr weiter, die beinahe zehn Stunden
zuvor in den Innsbrucker Klettersteig eingestiegen waren und erst jetzt retour am Ausgangspunkt waren. Zwei Bergretter wurden aus der Übung abgezogen und fuhren auf die Seegrube auf – so unaufgeregt und routiniert, dass vielen ÜbungsteilnehmerInnen nicht einmal bewusst war, dass parallel ein Einsatz erfolgreich abgewickelt werden konnte.