Perfekte Zusammenarbeit

Historisch bedingt ist die Kooperation zwischen OEAMTC Flugrettung und Bergrettung Innsbruck seit jeher sehr eng. Der erste Notarzthubschrauber Österreichs, der Christophorus 1, und damit die OEAMTC Flugrettung ist vor über 35 Jahren aus unserer Ortsstelle heraus entstanden. Viele unserer Bergretter sind und waren beim OEAMTC als Flugretter und Notärzte tätig. So reibungslos wie die letzten Tage hat die Zusammenarbeit aber auch nicht immer geklappt.

Am Dienstagnachmittag erreichte uns ein Notruf von der Nordkette. Eine Dame war von der Pfeishütte kommend die Arzler Reise abgestiegen und erlitt einen Kreislaufkollaps. Der Dienstag war der bis dato heißeste Tag Heuer und dementsprechend belastend. Wir rückten zu viert mit dem Fahrzeug aus und kamen bis in die Reise auf Höhe der Rumer Alm. Da wir nicht wussten wie sich der Zustand der Dame entwickeln würde musste alles mitgenommen werden. San Rucksack, Notarztrucksack, Gebirgstrage, Seilversicherung. Es ging steil bergauf. Gleichzeitig machte sich der Hüttenwirt der Pfeis, treuer Bergretter und Einsatzleiter der Ortsstelle Innsbruck, von oben auf den Weg zur Patientin. Er traf bei ihr als Erster auf etwa 1700 m Seehöhe ein.

Das Wetter schlug rapide um. Die angekündigten Gewitter kamen etwas früher als erwartet. Eine erste Gewitterzelle erwischte und direkt im Aufstieg. Zum Glück karte es kurzzeitig auf. Da wir mit einer weiteren Wetterverschlechterung rechneten fragten wir den Christophorus 1 an ob er trotz des kommenden Schlechtwetters die Patientin aufnehmen könnte. Zu gefährlich erschien uns ein mehrstündiger Liegendabtransport ungeschützt durch das erwartete Gewitter.

Der C1 kam, wir bereiteten die Dame mit einem Gurt von uns vor und sie konnte am Tau geborgen werden. Vom Zwischenlandeplatz wurde sie zum Stützpunkt mitgenommen.

Wir stiegen schleunigst ab und fuhren, heil am Fahrzeug angekommen, zum Stützpunkt. Material und Dankesworte wurden ausgetauscht und es ging wieder heim.

Am Mittwoch erwartete uns ein besonderer und besonders fordernder Einsatz. Wir hatten gerade eine Besprechung der Sanitäter und Notärzte der Ortsstelle als der Alarm kam. Laufende Reanimation unterhalb der Umbrüggler Alm. Der Notarzthubschrauber Christophorus 4 aus St. Johann war gerade auf der Klinik und somit das schnellste Rettungsmittel. Zur Unterstützung wurden wir nachgefordert. Wir starteten nach drei Minuten mit zwei Notfallsanitätern und zwei Notärzten, auch für unsere schnelle und medizinisch verwöhnte Ortsstelle eine Besonderheit.

Schnell waren wir am Hubschrauber direkt an der Umbrüggler Alm. Von dort ging es die Dreier Piste hinab bis zum Einsatzort. In Summe drei Ärzte und drei Sanitäter kämpften gemeinsam und geschlossen um das Leben des 75jährigen Patienten. Der Patient war stets an der Schwelle zwischen Leben und Tod. Von Flugrettungsarzt und Bergrettungsärztin gemeinsam wurde der Patient auf die Klinik geflogen. Leider verlor er dort seinen Kampf.

Unser Beileid gilt den Angehörigen. (Matthias H.)

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