Über große und schwierige Einsätze unterhalten wir uns in der Bergrettung Innsbruck häufig noch lange und detailliert. Die besondere Qualität der Bergrettung Innsbruck zeigt sich aber eigentlich vor allem in den Routineeinsätzen, die ohne viel Aufheben abgewickelt werden. Als Beispiele sollen vier Einsätze in den vergangenen 10 Tagen genannt werden – und man sieht: über mangelndes Einsatzgeschehen können wir uns nicht beklagen:
17.10.2015: In der Nähe der Bederlungerquelle sei eine Person zusammengebrochen lautete die Meldung einer Passantin an die Leitstelle Tirol. Das ist für uns ein Hinweis auf einen internistischen Notfall, weshalb Geschwindigkeit beim Ausrücken wichtig ist. Wir sind mit 7 Bergrettern aufgebrochen, damit wir die Patientin auch schnell finden, falls die Ortsangabe nicht ganz genau ist. Mit Blaulicht auf beliebten Innsbrucker Spazierwegen unterwegs zu sein stellt eine besondere Herausforderung für unsere Einsatzfahrer da. Es stellte sich dann heraus, dass die Patientin zuckerkrank ist und einen äußerst niedrigen Blutzucker hatte. Bei unserem Eintriffen konnte sie mit unserer Hile aber schon wieder gehen und wir konnten sie nach Hause entlassen. Eineinhalb Stunden nach der Alarmierung war der Einsatz auch für uns beendet.
23.10.2015: Kurz nach Einbruch der Dunkelheit meldete sich eine Frau bei der Leitstelle, dass sie vom Arzler Schießstand in Richtung Canisiusbründl aufgebrochen sei, keine Lampe mithabe uns es nun dunkel sei. Sie sei am Spazierweg aber traue sich nicht mehr weiterzugehen, weil sie Angst habe, den Weg zu verlieren. Mit 4 Bergrettern rückten wir aus und konnten das Suchgebiet schnell auf zwei Spazierwege eingrenzen. Bald hatten wir sie gefunden und spazierten mit unseren Stirnlampen zurück zum Einsatzfahrzeug. 1 Stunde und 50 Minuten hatte der gesamte Einsatz gedauert.
25.10.2015: Gemeldet wurde eine Person mit Knöchelverletzung zwischen Arzler Alm und Bodensteinalm. Der Ort der Verletzung war dem Melder nicht genau bekannt, weshalb wir mit 7 Bergrettern und zwei Einsatzfahrzeugen ausrückten. Telefonisch konnte dem Melder erklärt werden, wie er die Notfall-App der Bergrettung auf seinem Handy installieren und damit eine GPS-Angabe senden kann. Das glückte erfreulicherweise und so konnte ein schneller San-Trupp zur verletzen Frau geschickt werden und ein langsamerer Bergetrupp nachkommen. Der Abtransport erfolgte mittels Gebirgstrage bis zum Rosnerweg, wo die Übergabe an den Rettungsdienst erfolgte. Der Einsatz dauerte insgesamt 2 Stunden und 40 Minuten.
26.10.2015: Am Patscherkofel-Schutzhaus waren zwei erschöpfte aber ansonsten unverletzte Personen eingetroffen, die nicht mehr in der Lage waren selbständig abzusteigen. Im Bergrettungsauto konnten sie sich wieder aufwärmen und wurden in die Stadt transportiert, wobei zwei Bergretter in Summe 1 Stunde und 45 Minuten im Einsatz waren.