Osterwochenende 2025

Was machen Bergretter:innen an einem langen Osterwochenende? Sie helfen Personen, die am Berg in Not geraten sind oder Hilfe benötigen.

Gleich vorweg … es war wieder einiges los rund um Innsbruck und die Bergrettung Innsbruck musste sieben Mal ausrücken, um Personen zu helfen bzw. zu bergen.

18.04.25

Einsatz: Verletzung akut Sturz

Eine E-Bikerin kam unterhalb der Arzler Alm schwer zu Sturz. Nach Rücksprache mit dem Melder hat sich herausgestellt, dass es sich hier um eine Notarztindikation handelt und es wurde der C1 mitalarmiert. Als wir bei der Patientin ankamen, war der Notarzt schon vor Ort und zusammen mit ihm konnten wir die Patientin stabilisieren und zum Abtransport mit dem Heli herrichten. Die italienische Patientin wurde direkt zur Unfallambulanz Innsbruck geflogen. Gute Besserung! (bb)

19.04.25

Einsatz1: Lawine Gebirge/alpines Gelände Verschüttete 1

Lawineneinsatz auf der Arzlerscharte – tragischer Ausgang trotz raschem Einsatz

„Seltenes ist selten, Häufiges ist häufig“ – dieser Leitsatz bewahrheitete sich einmal mehr bei einem unerwarteten Lawineneinsatz am 19. April. Trotz frühlingshafter Temperaturen und für die Jahreszeit geringer Schneemengen wurde die Bergrettung Innsbruck gegen Mittag zu einem Lawinenabgang auf der Arzlerscharte alarmiert.

Aktuell sind wir auf unterschiedlichste Einsatzszenarien vorbereitet – ein Lawinenabgang zählte zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht mehr zu den wahrscheinlichen Szenarien. Umso wichtiger war das schnelle Handeln unserer Einsatzkräfte.

Unmittelbar nach der Alarmierung rückte unsere Mannschaft zum gewohnten Shuttleplatz aus. Zwei Bergretter sowie zwei Alpinpolizisten wurden rasch per Hubschrauber zum Einsatzort geflogen, um den bereits vor Ort befindlichen Notarzt zu unterstützen. Die restliche Mannschaft blieb im Tal in Bereitschaft, um bei Bedarf rasch nachrücken zu können.

Trotz des schnellen Eingreifens aller Beteiligten kam für den Verschütteten leider jede Hilfe zu spät. Unser tiefes Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden den Angehörigen und Freunden des Verstorbenen.

Ein herzliches Dankeschön möchten wir an dieser Stelle auch an alle beteiligten Einsatzorganisationen richten. Wie so oft hat die Zusammenarbeit reibungslos und professionell funktioniert – dafür ein aufrichtiges Dankeschön. (mm)

Einsatz2: Verletzung akut geringfügig Sturz

Eine Wanderin ist unterhalb der Enzianhütte zu Sturz gekommen und musste von der Bergrettung Innsbruck geborgen und abstransportiert werden.

20.04.25

Einsatz: Verletzung akut Sturz

Am Ostersonntag kam eine Wanderin im Bereich der Kristenhöfe/Omes zu Sturz und rutschte ca. 2m über steiles Gelände ab. Dabei verletzte sie sich am Bein und konnte nicht mehr selbständig absteigen.

21.04.25

Einsatz1: Verletzung akut Sturz

Die Patientin kam direkt auf dem Forstweg mit dem MTB zu Sturz und verletzte sich dabei an Beinen und Händen. Die Patientin konnte rasch versorgt und abtransportiert werden.

Einsatz2: Verletzung akut geringfügig

Die beiden Damen wollten über den Herzwiesensteig zum Lackensteig und von dort aus weiter zur Rumer Alm gehen. Bei der Fischlerhütte kamen sie auf den Jägersteig, der wenige hundert Meter weiter nicht mehr erkennbar ist. Die beiden konnten den Lackensteig bereits sehen und wollten direkt durch den Wald absteigen. Dabei gerieten sie jedoch in sehr steiles, felsdurchsetztes Gelände und kamen nicht mehr weiter.

Nach kurzer Suche erreichte die Bergrettung die beiden Damen, die leichte Verletzungen (Abschürfungen) erlitten hatten. Da die ältere Patientin nicht mehr selbstständig aufsteigen konnte, entschied man sich für eine Taubergung per Helikopter zum Rechenhof. Dort wurden sie von einer Polizeistreife übernommen und nach Hause gebracht. (bf)

Einsatz3: Frau Hitt/Wendeltreppe – Psychische Erkrankung akut

Ein junges Pärchen wollte die Alpen hautnah erleben und brach in Richtung Nordkette auf. Sie waren gut ausgerüstet mit Zelt, Schlafsack und viel Proviant. Ihr Ziel war es, über die Nordkette zur Möslalm im Karwendel zu wandern. Der Weg war lang, steil und ausgesetzt, sodass sie knapp unter der Frau Hitt nicht mehr weiterkamen. Inzwischen war es dunkel geworden, Nebel verdeckte die Sicht und Graupel schaffte eine unbehagliche Stimmung. Das Mädchen war an seine Grenzen gelangt und die beiden setzten einen Notruf ab.

Die Bergrettung Innsbruck machte sich sofort auf den Weg zur Seegrube und fuhr mit den Fahrzeugen bis zur Bergstation. Von dort aus ging es zu Fuß in Richtung Frau Hitt. Ab 1900 Metern war das Wetter leider schlecht und es mussten einige Schneefelder gequert werden. Der steile, brüchige und ausgesetzte Weg brachte uns zum Frau-Hitt-Sattel. Dort begannen wir mit der Suche nach den beiden in Not geratenen Personen und konnten sie rasch unterhalb des Gipfels finden. Nach einer kurzen Versorgung richteten wir alles für einen gemeinsamen Abstieg her. Das reichliche Gepäck wurde auf unsere Kameraden aufgeteilt und die beiden jungen Bergsteiger wurden per Seil gesichert. So konnte der sichere Abstieg in Richtung Seegrube erfolgen. Zügig kamen wir über die steilen und abschüssigen Stellen hinweg, und auch die großen Schneefelder konnten rasch überquert werden. Der Weg zurück zur Seegrube war lang und mit fortschreitender Stunde wurden auch die Folgen der lang andauernden Anstrengungen immer größer, sodass wir noch mehr, bei jedem Schritt, aufpassen mussten. Auf der Seegrube angekommen, konnten wir endlich das Gepäck von unseren Schultern nehmen und verstauen. Unsere Einsatzfahrer brachten uns dann noch sicher zur Hungerburg, wo die Polizei ihre Erhebung durchführte. Wir konnten den Abschluss des langen Einsatzes kaum erwarten, denn es war bereits 2 Uhr morgens und die Arbeit unseres Brotberufs wartete schon um 7 Uhr auf uns.

Die Bergrettung Innsbruck brachte die jungen und sehr netten Abenteurer wieder gut nach Innsbruck. Mit ein paar guten Ratschlägen für ihre zukünftigen Bergtouren wurden sie in einem 24/7-Hotel abgesetzt. Für uns Bergretter:innen war es ein langer Abend, der uns in unserer Arbeit bestätigte. (bb)

Ein Dankeschön an alle Partnerorganisationen für die gute Zusammenarbeit. Vielen Dank an alle Bergretter:innen die sich an diesem Familienwochenende Zeit genommen haben, um Menschen in Not zu helfen. Chapeau! (bb)

 

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