Wenn die Bergrettung in Einsatz geht dann sieht das häufig reibungslos aus: eingespielte Abläufe, erprobte Ausrüstung – und damit auch eine schnelle Rettung. Das entsteht natürlich nicht von selbst. Derzeit ist die Bergrettung Innsbruck mit einer Reihe von Einsätzen, darunter auch zeitintensiven Sucheinsätzen durchaus gefordert. Routineeinsätze sind nebenher das, was der Name suggeriert: nämlich Routine.
Darüber hinaus gilt es aber auch, aufwändigere Einsätze zu beüben. Die Annahme der letzten Einsatzübung lautete deshalb auch: „Verletzter bei Vorstiegssturz im AV-Klettergarten.“ Die Ortskenntnis der Bergrettung Innsbruck führte dazu, dass wir die Übungsannahme schnell lokalisiert und auch die wesentlichen Parameter für den Abtransport festgelegt hatten. Ein erster Retter fuhr schnell zu den beiden „Verletzten“ ab, während zwei andere bereits die in unserer Ortsstelle neu im Einsatz befindliche Ferno-Schaufeltrage vorbereiteten. Verschiedene Standplätze mussten aufgebaut werden, damit die Wandteams von oben zu den Verletzen gelangen und dort eine medizinische Erstabklärung vornehmen konnten.
Wir entschieden uns schließlich für einen liegenden Abtransport aus der Wand und für eine gleichzeitige Crashbergung des zweiten Kletterers. Es zeigte sich, dass enorme Zeitgewinne möglich sind, wenn die entsprechenden Handgriffe bereits eingeübt sind und das Material entsprechend vorbereitet ist. Die medizinische „Versorgung“ am Wandfuß und der Abtransport mittels Gebirgstrage stellte dann wieder Routine dar. In einer ausführlichen Nachbesprechung konnten wir weitere Verbesserungsmöglichkeiten diskutieren. Ein herzliches Danke an alle, die diese Einsatzübung vorbereitet und durchgeführt haben!