Crankworx, Einsätze und mehr – ein volles Bergrettungswochenende

Schon seit einiger Zeit haben wir uns auf das erste Wochenende im Oktober vorbereitet.

Eine der weltweitgrößten Downhill Veranstaltungen, das Crankworx (Mountainbike Veranstaltung) war Covid bedingt vom Frühjahr auf diesen Termin verlegt worden. In verschiedenen Mountainbike Disziplinen werden hier Wettkämpfe auf Weltklasse-Niveau durchgeführt. Das Crankworx gilt als das „Renommierteste Mountainbike Festival der Welt“ und findet das vierte Mal im Bikepark Innsbruck in Mutters statt. Die Bergrettung ist für das sogenannte Whip-Off und das eigentliche Downhillrennen zuständig. Andere Bewerbe wurden vom Roten Kreuz Innsbruck abgesichert. Beim Whip – Off geht es um möglichst kunstvolle Sprünge über große Rampen bei der das Hinterrad in der Luft nach vorne kommen muss. Erfahrungsgemäß recht verletzungsintensiv. Beim Downhill fährt die Weltelite der Szene auf Zeit den extra präparierten Trail gegeneinander ins Ziel. Die lange Rennstrecke wird von uns in guter Tradition gemeinsam mit der Bergrettung Axams betreut.


Am Donnerstag bereiteten wir Material und Fahrzeuge vor um dann abends noch einen traurigen Einsatz gemeinsam mit der Feuerwehr Schönberg zu haben. Ein verstorbener junger Mann musste aus unwegsamen Gelände geborgen werden.
Am Freitag begann das Crankworx früh morgens mit dem Downhill Training. Noch war es trocken aber kalt und es kam nur zu einer leichten Verletzung.

Nach dem Training war der Tag noch nicht zu Ende. Am späten Nachmittag stellten sich Bewerber um eine Anwärterstelle bei der Bergrettung Innsbruck vor. Es hatte bereits einen theoretischen Informationsabend gegeben, jetzt ging es ins Gelände. Unser Ausbildungsleiter Gebi hatte eine Strecke direkt durch die Mühlauer Klamm ausgesucht. Hier konnte Ortskenntnis, Bewegen im Gelände und Teamfähigkeit begutachtet werden. Abschließend gab es noch verschiedene Stationen an denen wir unter anderem Seiltechnik und medizinisches Vorwissen überprüfen konnten. Die durchwegs sympathischen und guten Interessenten werden es uns nicht einfach machen Einzelne für unsere Ortsstelle auszusuchen.

Am Samstag war der lange angekündigte Wettersturz endgültig da. Wind bis 100 km/h und unguter Regen empfingen uns in Mutters. Es wäre wieder Downhill Training angesagt gewesen. Ursprünglich auch das Whip Off in den frühen Morgenstunden, dies war aber bereits aufgrund der Wettervorhersage auf Sonntag verschoben worden.

Dank der Umsicht der Mutterer Alm Bahnen wurde mit dem Start und dem Betriebsbeginn gewartet. Der Sturm war zu stark. Das Sicherheitsbewusstsein bewährte sich absolut als ein Baum auf das Tragseil der leeren und stillstehenden Bahn stürzte. Im Anschluss wurden alle Veranstaltungen für Samstag abgesagt.

Am Sonntag nochmals Training und das große, live übertragene Finale. Das Wetter war deutlich besser aber ein Whip-Off würde es nicht geben. Der Starkregen des Vortags hatte die Rampen beim Speicherteich unfahrbar gemacht. Das hohe Niveau der Starter konnten wir den Tag über bewundern: Trotz nasser, schwieriger Verhältnisse gab es wieder nur einzelne leichte Verletzungen.

Während des Finales dann die nicht unerwartete Überraschung: Es gab einen regulären Bergrettungseinsatz. Obwohl wir mit einem großen Teil der Einsatzmannschaft beim Crankworx waren konnten weitere Bergretter der Ortsstelle einen an der Nordkette abgestürzten Herrn versorgen und bergen.
Solch intensive Wochenenden sind nur mit dem Zusammenhalt und der Unterstützung durch jeden Einzelnen in unserer Ortsstelle möglich. (Matthias H.)