Einsätze trotz Lockdown

Wer nun denkt, das es bei der Bergrettung Innsbruck, aufgrund des Lockdowns, ruhig ist, der wird, durch unsere regelmäßigen Alarmierungen, eines anderen belehrt.

Das neue Jahr ist erst 10 Tage alt und wir zählen schon 6 Einsätze.

Am 03.01. wurden wir zu einer abgestürzten Person am Bergisel / Drachenfelsen gerufen. Leider konnte der Notarzt, der mittels Taues zur Unfallstelle gebracht wurde, nur mehr den Tod feststellen. Nachdem alle kriminaltechnischen Erhebungen erledigt wurden, warteten wir nun auf die Libelle, um die verstorbene Person, mittels Taues, zu bergen. Der Einsatz dauerte schlussendlich für die Bergrettung über 3h… mit traurigem Ausgang.

Am 04.01. ist ein Wanderer auf einer Eisplatte in Afling ausgerutscht. Die LT entschied die Bergrettung zu rufen, da die Anfahrt des Rettungsdienstes auf dem eisigen Weg nicht machbar war. Letztlich stellte es sich heraus, dass doch der Rettungsdienst vor Ort ist und die Bergrettung nicht mehr benötigt wurde… wir drehten also auf unserer Anfahrt wieder um.

Am 08.01. ist eine Wanderin am Steig zum Alpenzoo auf einer Eisplatte ausgerutscht und hat sich dabei Verletzungen unbestimmten Grades im Gesicht zugezogen. Die Bergrettung brachte die verletzte Person zum Alpenzoo und übergab sie dort dem Rettungsdienst, um ihre Verletzungen in der Klinik abklären zu lassen.

Am 10.01. wurde wir gleich 2x alarmiert.
Zunächst wurde eine leblose Person im Bereich Lemmenhof gesichtet. Während den Bergungsarbeiten wurden wir zu einem weiteren Einsatz am Patscherkofel alarmiert. Eine Familie, die mit Tourenskiern am Patscherkofel unterwegs waren, haben ihren 12 jährigen Sohn “verloren”. Die Pistenrettung und die Polizei erweiterten die Suche und alarmierten daraufhin die Bergrettung. Noch auf der Anfahrt konnte wieder Entwarnung gegeben werden, da der Sohn wieder aufgetaucht ist. Wir waren heil froh, da sich eine Suche in den Abendstunden als Wettlauf mit der Zeit herausgestellt hätte – noch einmal gut gegangen.

Die Bergung der verstorbenen Person am Lemmenhof zog sich weiter hinaus. Bis die Ermittlungen durch das LKA abgeschlossen werden konnten, vergingen dann doch einige Stunden. Schon ziemlich ausgekühlt durch das Warten, konnten dann endlich die Bergungsarbeiten abgeschlossen werden. Wieder ein sehr trauriger Einsatz, der unsere Einsatzkräfte mit den unschönen Tatsachen des Lebens konfrontierte.

Ein Dankeschön an alle Kameraden, die sich trotz bestem Tourenwetter immer wieder in den Dienst der Bergrettung stellen. (bb)