Einsätze trotz starker Hitze

Die derzeitigen Temperaturen treibt die Leute in größere Höhen oder in den Wald.

Der letzte Sonntag, nachdem wir einige Ambulanzdienste zu leisten hatten, brachte uns wieder einige Einsätze… 3 Einsätze bei tropischen Temperaturen!

Zunächst wurden wir auf dem Götzner Panoramaweg gerufen, wo eine Dame aus Großbritannien Kreislaufprobleme bekam, als sie das steilste Stück des Weges, in der prallen Sonne, hinauf wanderte. Da einige unserer Kameraden in der Nähe wohnen, wurde dies ein besonderer Einsatz. Unsere BR-Ärztin machte sich mit dem E-Bike auf den Weg und war in kürzester Zeit bei der Dame vor Ort. Zwei weitere Bergretter rückten mit ihren Vespas an. So konnte der Einsatz, gemeinsam mit der Polizeistreife, rasch und erfoglreich abgewickelt werden. Die Dame wurde in die Klinik Innsbruck gebracht und untersucht.

Der letzte Einsatz war noch gar nicht richtig vorbei, kam schon die nächste Meldung vom Downhill in Mutters. Unfall bei Rettungspunkt xyz. In enger Zusammenarbeit mit der Pistenrettung Muttereralmbahn, die in solchen Fällen die Rolle des First Responder übernehmen, konnten wir den zweiten Einsatz des Tages rasch mit unseren Kollegen abwickeln.

Wer sich nun gedacht hat, dass wars für heute, wurde später eines Besseren belehrt. Der Nachmittag hat gerade die Spitze der Hitze erreicht, als der Hüttenwirt der Neuen Magdeburger Hütte den Ortsstellenleiter der Bergrettung Innsbruck direkt anrief und ihm von einer verstiegenen Person am Schleifwandsteig berichtete!

Der Ortsstellenleiter übernahm den Einsatz, kontaktierte die verstiegene, und wie sich später herausstellte auch leicht abgestürzte, Person und setzte dann einen geordneten Alarm ab. In kürzester Zeit konnten wir ein schlagkräftiges Team für den Einsatz zusammenstellen. Schon saßen wir,  auf einer Staub trockenen Forststraße, in unserem Einsatzfahrzeug und zogen, Richtung Neue Magdeburger Hütte, eine riesige Staubwolke hinter uns her… zum Leidwesen einiger Radler und Wanderer – entschuldigt bitte, wir hatten es wirklich eilig, eine Person war in Not und hatte unsere Hilfe dringend benötigt!

Zum Glück hatte die verstiegene Person einen Handyempfang und konnte uns so eine Standortbeschreibung durchgeben.

An dieser Stelle möchte ich wieder einmal auf die Notfall-App der Bergrettung TIROL hinweisen, die in solchen Fällen sehr gut helfen kann.

Da wir das Gebiet, unterhalb der Schoberwald Hütte bzw. den Schleifwandsteig, mittlerweile schon gut kennen, konnte wir uns ausmachen, wo sich die Person befindet. Schnellen Schrittes machten wir uns mit Bergematerial und Getränken auf den Weg in Richtung Kranebitter-Klamm bzw. Schleifwandsteig. Die schwierige Stelle des Weges, die der Wanderer umgehen wollte und dort dann abgestützt ist, war uns bekannt.
Per Handy machten wir uns nochmals einen Überblick über den „Zustand“ der Person, die sich an einem Baum festhalten konnte. Es dauerte nicht lange und wir konnten den Wanderer im steilen, abschüssigen Gelände ausmachen. Wir stiegen rasch zu ihm hoch, sicherten ihn und bereiteten die Bergung vor. Gesichert am Seil konnten wir den Wanderer wieder auf den Weg bringen. Schließlich sind wir dann noch an ein sicheres Plätzchen gegangen und haben unsere trockenen Kehlen mit Getränken versorgt. Nachdem wir uns gesammelt und gestärkt haben sind wir wieder zur Neuen Magdeburger Hütte aufgestiegen. Den Wanderer haben wir unverletzt, in Innsbruck, seiner Familie übergeben, die überglücklich waren ihren Vater zu umarmen!

Ein großes Dankeschön auch an den Hüttenwirt der Neuen Magdeburger Hütte – Hermann, der uns in solchen Fällen immer hervorragend unterstützt und die Bergrettung bestens versorgt – vergelt’s Gott!

Auf diese Art und Weise kann man auch einen heißen Sonntag verbringen… hot mountain rescuing ;-)! (bb)

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