Ewig grüßt das „alpine Notsignal“

Die langen Abende und die angenehmen Temperaturen in den Sommermonaten läßt viele Menschen, bist spät in die Nacht, auf unseren Bergen verweilen. Dabei sind die Leute mit Stirnlampe und Co ausgestattet. Das Licht der Stirnlampen wird immer wieder von aufmerksamen Beobachtern aus der Bevölkerung wahrgenommen. Durch verschiedene Umstände kommt es immer wieder dazu, dass das Licht als „Alpines Notsignal“ interpretiert wird. Die Bewegung der Person im Gelände, herumziehende Nebelschwaden oder auch Geländeformen und Pflanzen (Bäume, Sträuche,…) machen oft aus einem kontinuierlichen Licht gleich mal ein pulsierendes Licht und man fehlinterpretiert es dann als Signal!

Die Ortsstelle Innsbruck wurde in den letzten Wochen wieder zu einigen „Alpinen Notsignalen“ alarmiert.

So wurde ein Licht in der Arzler Scharte gesehen und alarmierte darauf die Bergrettung.

Ein Tag darauf haben uns 2 unabhängige Beobachter eine Singalrakete über der Martinswand bzw. Hechenberg gemeldet.

Wir sind natürlich über alle Hinweise aus der Bevölkerung sehr dankbar und wir klären auch ALLE Meldungen, in Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Polizei, ab.

Das alpine Notsignal erklärt:

Kann bei einem Notfall im alpinen Gelände kein Notruf abgesetzt werden, hat man die Möglichkeit ein alpines Notsignal abzusetzen. Ein solches kann sowohl optischer als auch akustischer – oder kombinierter – Natur sein. Die Form selbst ist dabei nicht vorrangig. Entscheidend ist, dass sie Aufmerksamkeit erregt und dem international gültigen Takt folgt.

Der Takt des alpinen Notsignals:

Sechs Signale pro Minute. Eine Minute Pause. Wiederholung. Eine Minute Pause. Wiederholung. …

Die Signale können:

optischer Natur sein und als Lichtsignale mittels Taschen- oder Stirnlampe, Kamerablitz oder Spiegel abgesetzt werden – oder:
akustischer Natur sein und in Form von lautem Rufen oder Pfeifen (besonders effektiv mit Trillerpfeife) abgesetzt werden.

Man kann sich freilich auch mit Winken und dem Wirbeln von Kleidungsstücken oder eines Biwaksacks bemerkbar machen. Alles ist erlaubt, solange es Aufmerksamkeit erregt – und dem international genormten Takt folgt.

Wichtig ist auch, die 6 Signale pro Minute immer wieder zu wiederholen – nach jeweils einer Minute Pause –, um die Retter zum exakten Unfallort lotsen zu können.

Eine Antwort aufs alpine Notsignal:

Hat man sich erfolgreich bemerkbar gemacht, darf man eine Antwort erwarten. Eine solche erfolgt in folgender Form:

Drei Signale pro Minute. Eine Minute Pause. Wiederholung. Eine Minute Pause. Wiederholung. …

Die Antwort auf ein alpines Notsignal soll der in Bergnot befindlichen Person als Bestätigung für den Empfang seiner Notsignale dienen. Wer solche Notsignale empfängt, hat umgehend die Bergrettung zu verständigen.
Achtung!

Immer wieder kommt es aufgrund widersprüchlicher Signale zu Fehleinsätzen am Berg. Wer sich nachts mit Stirnlampen am Berg bewegt, Fotos schießt oder bei Lagerfeuer biwakiert, sollte zur Vermeidung eines Fehleinsatzes entsprechend im Tal Bescheid geben. Ein kurzer Anruf bei der Bergrettung oder in Tirol bei der Leitstelle genügt. Das funktioniert in letzter Zeit schon sehr gut – vielen Dank. (bb)

error: Content is protected !! copyright