Schwieriger Einsatz am Innsbrucker Klettersteig

Die gesamte Woche herrschte Hochsommer in Tirol, aber für das kommende Wochenende war ein Kälteeinbruch, ab Samstagmittag, angekündigt!

Trotz Ankündigung der Wetteränderung liesen sich einige Klettersteigenthusiasten nicht abschrecken und sind am Samstag um 11 Uhr noch in den Innsbrucker Klettersteig eingestiegen… ausgerüstet nur mit einem alten Klettersteig-Topo, aber ohne entsprechende Kleidung für den Wetterumschwung… da staunt man dann schon mal.

Erstversorgung der verstiegenen Bergsteiger

Als die Bergsteiger gegen 14.30 Uhr den Kemacher (2480m) erreichten verschlechterte sich das Wetter dermaßen, dass sie gemeinsam beschlossen über den Notabstieg östlich des Kemacher abzusteigen. Dort gerieten sie in unwegsames Gelände und es setzte Regen mit böigem Wind ein. Die Bergsteiger konnten nicht mehr weiter und setzten einen Notruf ab.
Aufgrund der äußerst schlechten Wetterbedingungen war eine Hubschrauberbergung nicht möglich weshalb die Bergrettung Innsbruck mit insgesamt 13 Bergrettern zur Bergung ausrückte.

Abstieg vom langen Sattel

Zwei Bergretter konnten noch vom HS des BMI (Libelle) über die Höttinger Alm, bis auf eine Seehöhe von ca. 1800 m geflogen werden. Die restliche Bergemannschaft musste mit der Nordkettenbahn bis zur Seegrube fahren und von dort, bei widrigsten Wetterbedingungen zu Fuß zu den „gestrandeten“ Klettersteiggehern aufsteigen.

Heli Pickup der Bergemannschaft

Gegen 17.20 Uhr konnten die Bergemannschaften die Bergsteiger erreichen und aus einer Steinschlag gefährdeten Rinne in einen sicheren Bereich bringen.
Da die Klettersteiggeher lediglich mit kurzen Leibchen und kurzen Hosen bekleidet waren, waren sie schon stark unterkühlt und mussten von der Einsatzmannschaft in einem Biwakzelt aufgewärmt und mit wärmender Kleidung versorgt werden bevor der weitere, gesicherte Abstieg, über den langen Sattel in Richtung Seegrube bewältigt werden konnte.

Wärmezelt der Bergrettung Tirol

Von der Seegrube konnten alle Beteiligten per „Sonderfahrt“ der Nordkettenbahn zur Talstation Hungerburg verbracht werden.
Schlussendlich konnten die Klettersteiggeher gegen 21.00 Uhr auf der Hungerburg ihren Angehörigen übergeben werden.

Erfolgreiche BR Einsatzmannschaft mit den Geretteten
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