60 Jahre im Dienste der Bergrettung
Kurt war im Jahre 1954 als Anwärter zur Bergrettung gekommen und wurde 1957 als Bergrettungsmann in der Ortsstelle Innsbruck aufgenommen. Er wird demnächst das 60-jährige Ehrenzeichen der Tiroler Bergrettung erhalten.
Doch zunächst erinnern wir uns an die erste Zeit seiner BR-Zugehörigkeit, als Kurt sieben Jahre lang als aktiver Lawinenhundeführer tätig war, wo er etliche Bergungen mit seinem ausgezeichneten Hund „Lassy“ durch Lebendbergungen erfolgreich abschließen konnte.
Wir erinnern uns allerdings auch noch gut an das traurige Ende seiner Begeisterung mit den Lawinenhunden, als „Lassy“, sein ganzer Stolz, der ihm verständlicher Weise fest ans Herz gewachsen war, am Alpeiner Ferner in eine Gletscherspalte stürzte. Alle Rettungsversuche, damals noch ohne die von Kurt später entwickelte Spaltenbergetechnik mit Seilrolle und Presslufthammer, schlugen fehl. Zuletzt bekam Walter Offner, der in der Spalte ganz unten eingeklemmt zum Hund vordringen wollte, einen Eisbrocken auf den Kopf und musste sofort in die Klinik geflogen werden (damals noch mit der Piper), worauf dann die Bergungsversuche für „Lassy“ abgebrochen wurden. Aufgrund der Lage im Zentrum des Gletschers hat man später einen Zeitraum von ca. 80 Jahren errechnet bis man mit dem Ausapern des Hundes rechnen kann. Kurt wird wohl froh sein, wenn er dann nicht mehr dabei ist, wenn sein lebloser „Lassy“ einmal gefunden werden wird.
Acht Bergsteiger verdanken Kurt Pittracher das Leben. Darunter auch jener Tourist, der im Stubai in der Schwimmhose sonnenbadete und anschließend in die Randspalte des Fernauferners stürzte. Nur durch die rasche und wirkungsvolle Spaltenbergetechnik und die erstklassige medizinische Versorgung, konnte der mit 26° Körpertemperatur in die Klinik Eingeflogene gerettet werden.
Seit 1970, war Kurt als Ausbildungsleiter der Ortsstelle Innsbruck der BR Tirol tätig und während 20 Jahren wurde er zum Stellvertreter des Ortsstellenleiters gewählt. Daneben war er auch 8 Jahre lang als Ausbildungsleiter für die Flugrettung beim BmfI tätig und leitete die Flugrettungseinsatzstelle des Katastrophenhilfsdienstes des Landes Tirol. Kurt Pittracher war von Anfang an beteiligt am Aufbau und an der Entwicklung der Flugrettungstechniken im Zusammenhang mit Bergungen per Hubschrauber. Kurt hatte als erster, gemeinsam mit Walter Phleps, die Rettungsmethode mittels Bergetau am Hubschrauber durch einen Spezialkurs bei der Schweizer Rettungsflugwacht erlernt und diese Erfahrungen für unsere Verhältnisse bei der FLESt. Innsbruck, mit den damals zuständigen Personen in vielen Versuchen adaptiert.
Kurt hat sich aber nicht nur um die flug- und bergrettungstechnische Ausbildung unseres Nachwuchses gekümmert, er hat vor allem auch besonderen Wert auf eine solide Bewährung unserer Anwärter am Berg gelegt. Dazu hat Kurt die Gemeinschaftsfahrten ins Leben gerufen und hat sich intensiv bemüht, nicht nur tolle Übungsbergfahrten durchzuführen, sondern immer wieder auch höchst begehrte Fernziele für Alpinisten anzupeilen, wo dann meistens ein reichhaltiges Tourenprogramm abgewickelt wurde und die Teilnehmer schließlich mit voller Begeisterung zurück nach Hause gekommen sind.
Wenn man diesen lebenslangen Einsatz in derart vielfältiger Form bedenkt, dann ist es auch nicht verwunderlich, dass Kurt 1998 zum Ehrenmitglied der Bergrettung ernannt wurde.
Außerdem ist Kurt Pittracher Träger der Lebensrettungsmedaille des Landes Tirol – und überdies noch mit der höchsten Auszeichnung im alpinen Rettungswesen, dem „Grünen Kreuz“ des Alpenvereins dekoriert, das er für die unzähligen Einsätze zum Wohle verunfallter Menschen im Gebirge erhalten hat.
Stellvertretend für alle Einsätze, deren vollständige Aufzählung unmöglich ist, möchte ich an die wohl weltweit einzigartige interkontinentale Rettungsaktion am Mount Kenia im Jahre 1970 erinnern, für die Kurt Pittracher zusammen mit den Teilnehmern der Tiroler Bergrettung die Panathlon – Trophy 1970 verliehen bekommen hat. Diese Auszeichnung ist eine Besonderheit, sie wird normalerweise nur an Spitzensportler verliehen, die bei Ausübung ihres Sportes besondere Fairness bewiesen haben. 1970 wurde diese Ehre dem Rettungsteam vom Mount Kenia zu Teil, weil man auch in der Welt des Sports kaum jemals die Effizienz von sofortiger und mit allen Mitteln betriebener Hilfsbereitschaft, einem in Not geratenen Gleichgesinnten (Sportler) gegenüber, weltweit derart intensiv (auch medial) vor Augen geführt bekommen hat, wie bei dieser Aktion.
Die Geschichte selbst ist zur Genüge bekannt, der Film von Horst Bergmann wurde allein bei uns im Fernsehen bereits vier Mal ausgestrahlt und immer wieder wird dieses Ereignisses öffentlich gedacht. Reinhold Messner hat 2016 für Servus TV einen Dokufilm gedreht, der diese Geschichte in allen Details erneut erzählt. Die Tatsache, dass die Aktion schließlich mit dem vollen Erfolg, nämlich einer echten Lebensrettung beendet werden konnte, hat diese Bergung ins Außergewöhnliche und Unvergessliche gerückt.
Als persönliche Erinnerung an diese Aktion im Zusammenhang mit Kurt darf ich eine Geschichte erzählen, die in der üblichen Chronik der Keniabergung nicht enthalten ist, nämlich wie wir beide damals unseren ersten Flug mit einem Verkehrsflugzeug in einen anderen Kontinent erlebt haben. Wir sind zwar schon oft mit dem Bodem Edi und mit Neumayr Hans in der Piper zu Einsätzen geflogen und haben auch schon die ersten Kontakte mit der Hubschrauberrettung gehabt, aber in einem großen Liner mehrere tausend Kilometer in einen anderen Kontinent sind wir beide damals noch nie geflogen. Somit war es schon aufregend für uns, als wir in Frankfurt in den Jet der afrikanischen Linie eingestiegen sind, wo innen alles mit Motiven aus Afrika, wie Giraffen, Löwen, Palmen etc., tapeziert war und wir von schwarzen Flugbegleiterinnen begrüßt wurden.
Nach 8 Stunden Flugzeit mussten wir in Entebbe zwischenlanden – damals hatten wir alle noch nie etwas von diesem Ort gehört – die Flugzeugentführung, die Entebbe weltbekannt gemacht hat, fand erst später statt. Die Zeit dieser Flugunterbrechung wurde dadurch verkürzt, dass wir aussteigen mussten und im Transitraum des Flughafens warten mussten bis es endlich Richtung Nairobi weiterging.
Für Kurt und für mich gab es hier das ultimative Afrikaerlebnis beim Aussteigen aus dem Flugzeug. Urplötzlich waren wir mitten in Afrika! Rundherum alles rabenschwarze Menschen, eine tropische Temperatur und der Geruch von Afrika lag in der Luft, genau so wie wir es uns in unseren Träumen vorgestellt hatten. Kurt muss in diesem Moment genau so empfunden haben wie ich, als er mich lachend rempelte und sagte: “He Walter, iaz muasch mi zwicken, sonst moan i, i tram, mir sein wirklich mitten in Afrika!!“
Solche erstmaligen Empfindungen vergisst man nie. Für mich war dieses kleine Erlebnis auch ein Hinweis darauf, dass Kurt und ich sehr viel gemeinsam hatten und wir deshalb stets viel Verständnis füreinander aufgebracht haben. Kein Wunder, dass auch der eigentliche Grund unseres Hierseins in Afrika, nämlich den Gert Judmaier möglichst noch lebend zu erreichen, uns hauptsächlich durch den Kopf gegangen ist. Dass wir dann in der bereits oft berichteten Art und Weise schließlich Gert sogar lebend wieder mit zurück nach Hause bringen konnten, war für Kurt, wie auch für mich, wohl einer der schönsten Momente in unserem Bergretterleben.
Wenn mich heute jemand fragen sollte, was denn das Besondere sei, das die Begeisterung zu einer lebenslangen, teils aufopferungsvollen Tätigkeit für den Rettungsgedanken am Berg ausmache, dann könnte ich von einer Begegnung berichten, die ich in der Meraner-Straße hatte und die geeignet ist, all das zu erklären was uns bewegt:
Ich fuhr mit dem Fahrrad die Straße hinauf, als auf der anderen Seite vom Gehsteig eine frische Stimme zu mir herüberrief: „He, Spitz, wie geht’s – i hab dich ja schon lange nicht mehr g’sehn!“ Ich erkannte das für mich immer strahlende Gesicht des Prof. Dr. Gert Judmaier, zu dem ich nach einem kräftigen Bremser hinüberschwenkte auf einen kurzen „Ratscher“.
Nun ist es doch schon 45 Jahre her, dass wir seine fast aussichtslose Lage, durch unseren Bergrettungseinsatz doch noch zu einem Happyend führen konnten, doch es ist heute noch genau so wie damals – ein unerklärliches Glücksgefühl durchströmt mich jedes Mal, wenn mir wieder die Tragweite dieser Aktion vor Augen geführt wird. Später, beim Weiterradln habe ich versucht mir vorzustellen, wie vielen Patienten Gert in diesen 35 Jahren wohl geholfen hat, mit ihren größeren oder kleineren medizinischen Problemen fertig zu werden . . . Ja, ich bin mir sicher, allein dieses gerettete Menschenleben war es wert die eigenen Kräfte, nach den gegebenen Möglichkeiten, dem Bergrettungsgedanken ein Leben lang zur Verfügung zu stellen.
Für Kurt galt es nach diesem Großereignis eine gleichermaßen ehrenvolle, wie auch schwierige Aufgabe im Auftrag der österreichischen Bundesregierung zu erfüllen. Er war es, der in mehreren Wochenkursen über mehrere Jahre hinweg, in Kenia erstmals ein spezialisiertes Rettungsteam für Einsätze im Gebirge ausgebildet hat.
Ebenso hat sich Kurt um den Aufbau eines Rettungsteams auf der Insel Kreta bemüht.
Ein besonderes Projekt exotischer Art hat Kurt zusammen mit seinem Sohn Harald im Himalayastaat Bhutan abgewickelt. Auch dort hat Kurt, für den König von Bhutan ein Rescue Team aufgebaut, das imstande sein muss, verunfallte Personen zu bergen, die in den wilden Schluchten des Landes meist mit Fahrzeugen abstürzen und bisher kaum mehr auf die Straße herauf geholt werden konnten. Mittels unserer Stahlseiltechnik ist hier vieles möglich was sich die Einheimischen natürlich eingehend vorführen und erklären lassen mussten.
Mit diesen Beispielen wird ersichtlich, dass Kurt Pittracher wahrlich weit über die Grenzen unseres Landes hinaus, für das Bergrettungswesen tätig war. Wir haben in ihm einen Pionier in der weltweiten Verbreitung der Bergrettungstechnik.
Wenn wir heute dem Kurt für seine Tätigkeit danken, dann geschieht dies für seinen Fleiß und den persönlichen Einsatz, den er für die Bergrettung geleistet hat. Vor allem aber muss Kurt volle Anerkennung zuteilwerden, für seine weitreichenden, teils revolutionären Entwicklungen und Verbesserungen in der Bergrettungstechnik, die wir durch ihn erhalten haben.
Kurt ist von seiner Veranlagung her ein absoluter Praktiker. Wäre er ein Akademiker, so wären bestimmt schon viele Veröffentlichungen in Fachzeitschriften über seine Entwicklungen erschienen, die ihm internationale Aufmerksamkeit gebracht hätten, es gäbe wahrscheinlich einige Patente und auf dem Spaltenberge-Presslufthammer oder auf den Spezialstahlseilen, die nach seinen Angaben angefertigt und erprobt wurden, stünde sicherlich so was Ähnliches wie „PiKu“ oder Marke „KuPit“ darauf.
Dem ist aber nicht so, wie wir wissen. Für Kurt war immer nur wesentlich ob etwas besser oder einfacher gemacht werden kann und wie man es macht. Er hat entwickelt und getestet und oft gegen härtesten Widerstand die unmöglichsten Sachen durchgebracht, die heute jedermann als Selbstverständlichkeit betrachtet.
Zunächst erinnere ich an die unsäglichen Mühen, die es gekostet hat, bis Kurt den HS-Landeplatz auf der Martinswand gebaut und schließlich auch genehmigt bekommen hat. Da hat es ganz schönen Widerstand gegeben, es wurde ihm sogar mit dem Einsperren gedroht! Heute ist alles zur Zufriedenheit aller geregelt und die Bewährung des Landeplatzes hat vielfach stattgefunden. Auch die durch ihn in die Wege geleitete Markierung des Martinswand-Abstieges mit Reflektoren, die wir bei einem nächtlichen Auf- oder Abstieg im Einsatzfall schon vielfach als entscheidende Erleichterung genossen haben, zeigt wie weit seine Bemühungen um möglichst optimale Rettungsvorbedingungen angelegt waren. Auch die genaue Markierung und Beschriftung der Aufbauplätze für Bergungen aus der Martinswand, für die verschiedenen möglichen Positionen eines Verletzten (Ostriss, Direkte, Auckenthaler), begeistern auch heute noch die Mannschaften, wenn sie nachts zu einer Martinswandbergung ausrücken müssen.
Kurt war der erste, dem die Tatsache keine Ruhe ließ, dass in sehr hohen Wänden beim Verbinden von mehreren 100m-Stahlseilen, es immer zu höchst gefährlichen Situationen kam. Er experimentierte zunächst mit einem 300m und einem 500m-Stahlseil in einem Stück, um dem gefürchteten Verklemmen der Kupplungsstücke im Fels zu entgehen. Der Erfolg seiner Versuche in der Martinswand bestärkte Kurt, worauf er in der Folge sogar ein 900m langes Stahlseil eigens für die Laliderer Wände anfertigen ließ. Nun war es möglich ohne zu kuppeln, die höchste Wand in Tirol mit dem Stahlseil vom Gipfel bis zum Wandfuß abzufahren. Bei der ersten Lalidererübung waren die Gegner dieses Versuches so engagiert, dass sie ihm das Material weggesperrt haben. . .
Dass sich das lange Seil absolut durchgesetzt hat, braucht nicht eigens erwähnt zu werden. Ich erinnere nur an den größten Felseinsatz in Tirol, als wir bei widrigsten Verhältnissen (mit Schnee und auch bei Dunkelheit) in einer drei Tage lang dauernden Mehrfachaktion, zwei deutsche Kletterer aus der Schmid-Krebsroute lebend bergen konnten. Damals hätte es keine Alternative zu den bereits vorhandenen langen Stahlseilen gegeben. Die Großaktion ist in die Geschichte der Bergrettung eingegangen, stets unerwähnt geblieben ist allerdings der Entwickler und Verfechter des neuen Stahlseiles – nämlich Kurt Pittracher.
Im Zusammenhang mit dem Stahlseilgerät hat Kurt aber auch noch andere Verbesserungen erfunden. So hat er zum Beispiel die alte Holzbremstrommel auf Kunststoff umgestellt, was alsbald Standard geworden ist. Kleinere Dinge, wie z. B. die Baumverankerung mit dem Endlosknoten entstammen ebenfalls dem Einfallsreichtum unseres Kurt.
Eine besondere Vorliebe hatte Kurt für die Spaltenbergetechnik. Mit viel Liebe und zeitlichem Aufwand organisierte er immer wieder Spaltenbergekurse, bei denen er seine Überlegungen für Verbesserungen an der Technik ausprobieren konnte. So hat er zum Beispiel den Seilrollenflaschenzug entwickelt, den wir natürlich nicht nur im Eis, sondern bei Bedarf auch im Fels einsetzen können.
Das größte Problem bei Spaltenstürzen bereiteten immer wieder Verunfallte, die in V-Spalten eingeklemmt, stecken geblieben sind. Solche Opfer schnell zu befreien war ein Hauptanliegen für Kurt Pittracher. Seine Versuche der Adaptierung eines Presslufthammers für den Einsatz bei einer Spaltenbergung waren richtungweisend. Er feilte so lange an dieser Technik bis es gelungen war das entwickelte Gerät speziell für die Befreiung eines, in einer Gletscherspalte Eingeklemmten, als offizielles Bergegerät standardmäßig anschaffen und verwenden zu können.
Die wohl spektakulärste Idee von Kurt finden wir heute als Norm in den Rettungs-Ausbildungsvorschriften der alpin tätigen Organisationen. Das Problem lag in den Überhängen. Kurt hatte das tragische Ende der Wattenerin Cilly Haider im Kopf, die frei baumelnd, nach einem Sturz in den Überhängen der direkten Martinswand, ums Leben kam. Für uns Retter galt es damals aufwendige und zeitraubende Manöver mit den Seilen durchzuführen, um die Gestürzte sicher an den Fels zu ziehen, sie zu entlasten und an den Retter anzuhängen um sie dann schließlich bergen zu können. Derartige Situationen sind aber noch viel extremer denkbar, wenn etwa ein Kletterer an der Dachkante der westlichen Zinne Nordwand stürzt, dann hängt er 30m vom senkrechten Fels weg in der Luft – da geht dann mit „Hereinziehen“ nichts mehr.
Hier hat sich Kurt überlegt was man da machen könnte und ist mit seiner Lösung an ein bisher absolutes Tabu herangetreten. Er hat erkannt, dass in einem solchen Fall der frei hängende Körper nur dann sicher vom Retter übernommen werden kann, wenn dieser den Gestürzten an sich fixiert und schließlich die Befreiung vom Kletterseil des Verunfallten durch Kappen des Seiles bewirkt. An ein Kletterseil mit einem Messer heranzugehen, war bis dato absolut tabu. Kurt hat sich aber nicht beirren lassen und ist der Sache konsequent nachgegangen. Mit mehreren Übungen an geeigneten Wänden hat er an der Technik gefeilt, bis er eine klare, sichere Vorgangsweise zur Übernahme eines Gestürzten in überhängendem Gelände ausgearbeitet hatte.
Eine Bemerkung am Rande sei noch gestattet: Kurt muss auch als Erfinder eines deutschen Wortes in die Geschichte eingehen: Die Bezeichnung der revolutionären Bergetechnik mit Seildurchtrennung nannte er „Kaperbergung“, ein Begriff, den es bis dato nicht gegeben hat.
All diese Dinge hat Kurt Pittracher während seiner 60-jährigen Tätigkeit für die Bergrettung entwickelt. Er hat nie viel Aufhebens davon gemacht, es war ihm nur wichtig, dass seine Anwärter ja genau seine Handgriffe erlernten und darauf achteten, dass die Sicherheit nie zu kurz kommt.
Neben der Dankbarkeit für seine langjährige Tätigkeit, ist Kurt Pittracher aber auch höchste Ehre anzuerkennen für diese bleibenden Werte, die er uns und der Allgemeinheit geschenkt hat, zum Wohle aller, die in schwierigen Situationen in Bergnot geraten. (Walter Spitzenstätter, Jänner 2017)