Lawineneinsatz Direttissima 28.01.15

„LS Tirol: Einsatz BR Innsbruck und Hunde! Lawine Hafelekar, mehrere Verschüttete“ lautete das Alarmierungs-SMS das um 10:18 Uhr eintraf.

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Ein Lawineneinsatz auf der Nordkette, das löst auch bei erfahrenen BergretterInnen eine gewisse Nervosität aus. In Innsbruck ist sogar das Stadtgebiet von unmittelbarer Lawinengefahr betroffen, deshalb ist der Apparat hier entsprechend komplizierter. Neben der Bergrettung rückt auch der Lawineneinsatzzug der Feuerwehr Innsbruck aus, der Stadtmagistrat ist alarmiert und die MitarbeiterInnen der Nordkettenbahn sowieso. Die
Alpinpolizei ist vor Ort, der Christophorus bereits in der Luft.

Eine Lawine in der Direttissima lautete die schnelle Information beim Eintreffen in der Ortsstelle. Bereithalten zum Shutteln mittels Helikopter vom Geländer der Berufsfeuerwehr auf die Seegrube heißt es, während erste BergretterInnen bereits nach wenigen Minuten am Einsatzort eingetroffen sind. Heute wie auch sonst in vielen Fällen zahlt es sich aus, dass viele BergretterInnen beständig im Gelände unterwegs sind – nicht das erste und
einzige Mal, dass jemand bereits zufällig in der Nähe eines Unfallortes ist.

Über Funk laufen erste vertiefte Informationen über die Verschütteten, die Leitstelle Tirol lässt weitere Hundeführer aus anderen Ortsstellen einfliegen. Von zwei Lawinen ist nun die Rede, wobei es durch beide Lawinen Verschüttungen gegeben hat. Mit Blaulicht wird Lawineneinsatzmaterial zur Hungerburg gebracht. Nicht alle AutofahrerInnen sehen oder hören gleich eine Aufforderung für sie, ihr Verhalten in irgend einer Form zu verändern. Mit
30 km/h geht es die Höttinger Gasse hinauf. Ein Telefonat mit dem Einsatzleiter: die ersten zwei Verschütteten sind geborgen, nun die dritte Person. Man hört einen Helikopter fliegen. Nicht alle Informationen sind vollständig. BergretterInnen funken und telefonieren vom Hafelekar, auch vom Lawinenkegel. An der Talstation steht eine ganze Reihe von Feuerwehrautos, der Lawineneinsatzzug war sehr schnell aufgestellt.

Die Informationen verdichten sich. Es wird schnell aber nicht hektisch gearbeitet. Drei Verschüttete wurden geborgen, mehrfache LVS-Suche am Lawinenkegel wurde durchgeführt. Augenzeugen wurden befragt wie viele Menschen in die Lawine eingefahren sind. Mit den Hunden wurde der Kegel abgesucht. Der Einsatzleiter entscheidet: „Einsatz beendet.“ Fast bis zur Arzler Alm ist die Lawine abgegangen und ein erfahrener Bergretter schnauft einmal durch: „Zum Glück haben wir sie oben gleich gefunden. Das hätte auch
bis zur Arzler abwärts gehen können mit ihnen. Ich habe die Stirnlampe schon einmal im Rucksack, zum Glück brauche ich sie heute nicht mehr.“

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