Medizinische Fallbesprechung am LKH Innsbruck

So voll sei der Saal noch nie gewesen staunte Notarzt Michael Baubin nicht schlecht, als er durch die Reihen blickte.

So voll war der Saal nämlich auch weil gleich 15 Mitglieder der Bergrettung Innsbruck zur Fallbesprechung an der Innsbrucker Klinik erschienen waren, neben Angehörigen des Roten
Kreuzes, der Johanniter Unfallhilfe, der Leitstelle Tirol und Klinikangehörigen. Eine Fallbesprechung das bedeutet dass beteiligte Ärztinnen und Ärzte, MitarbeiterInnen der Leitstelle und des Rettungsdienstes einen Fall durchbesprechen um daraus zu lernen, dieses Mal einen Schlaganfall einer älteren Frau in Innsbruck.

Für uns BergretterInnen war es spannend zu sehen wie bereits in der Leitstelle um Sekunden für eine frühere Alarmierung gekämpft wird. Mitzuerleben wie der Notarzt innerhalb weniger Minuten eine Verdachtsdiagnose stellt und dabei nicht vergisst die Telefonnummer des Gatten aufzunehmen um Rückfragen zu Medikamenten der Frau stellen zu können. Und weiter wie in der Notaufnahme des Landeskrankenhauses versucht wird, die „door to needle“-Zeit kurz zu halten um der Patientin möglichst rasch helfen
zu können. „Schlaganfall ist Notfall“ heißt der Slogan des Schlaganfallpfades in Tirol deshalb auch.

Wir BergretterInnen nehmen gute Tipps mit wie Hinweise auf einen Schlaganfall bei PatientInnen aussehen können. Dass es nämlich durchaus mehr zu beachten gibt als den hängenden Mund, den wir beim Thema Schlaganfall häufig im Kopf haben. Wir lernen eine Empfehlung des ärztlichen Leiters Rettungsdienst zum Transport von SchlaganfallpatientInnen kennen. Und neben einer Reihe von neuen Fremdwörtern auch das Gefühl, dass auch am anderen Ende der Rettungskette viele Menschen täglich bemüht sind, für Menschen in Not das Beste zu geben und dabei immer noch jeden Tag besser zu werden.

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