Nochmals in die Kranebitter Klamm

Uns war bekannt, dass vom vorherigen Sucheinsatz der letzten Tage, 2 Hunde in der Klamm zurückgeblieben sind. Sie gingen uns nicht aus dem Kopf und so schauten wir am 17.03.23 doch nochmals in die Kranebitter Klamm, um nach den zurückgebliebenen Hunden zu schauen.

Wir versuchten 2 Teams aufzustellen die einmal am Vormittag und das andere dann am Nachmittag durch die Klamm gehen könnten. Die Bereitschaft innerhalb unserer Kameraden war groß und so konnten wir am Freitagvormittag schon ein tolles Team aufstellen das in die Klamm aufbrach. Nach unseren Überlegungen und Rücksprachen mit sogenannten „Hunde Pro’s“ war unser erstes Ziel die Fundstelle und der Weg dorthin. Auch heute war wieder oberstes Gebot… safty first und so sicherten sich unsere Bergretter:innen auch an schwierigen Stellen.

In der Nähe der Fundstelle konnten wir dann vermehrt Hundespuren im Schnee entdecken und es dauerte auch nicht lange und wir sahen die beiden Hunde. Wer nun denkt… super, das wars auch schon, der ist am falschen Dampfer. Nun begann eigentlich die richtige Herausforderung, das Vertrauen der Hunde zu gewinnen und sie mitzunehmen und wie es sich herausstellte noch ein längeres Unterfangen.

Natürlich waren die Hunde hungrig und durstig, aber trotzdem ließen sie sich nicht einfach an die Leine nehmen… zumindest einer war extrem scheu und zurückhaltend. Einen der beiden konnten wir rasch in die Arme schließen, streicheln und verpflegen… der andere aber war sehr, sehr skeptisch ?. Wir beschäftigten uns schon Stunden mit ihm, aber immer, wenn wir ihm zu nahekamen, war er auch schon wieder weg. Wir holten uns die verschiedenen Tipps ein, auch über das Tierheim, aber so leicht war das dann leider nicht. In dieser Zeit kristallisierte sich dann die Tierliebe einer unserer neuen Kameradinnen heraus… unendlich Geduld und ihr Beharrlichkeit waren dann der Erfolg, dass der Hund dann einfach mit ihr mitgegangen ist. BINGO… er folgte uns bis an den Ausgang der Kranebitter Klamm und unsere junge Anwärterin hat ab sofort den Beinamen „Hundeflüsterin“.


Dort wurden wir schon von Mitarbeiterinnen des Tierheims Mentelberg und der Freundin des verstorbenen jungen Mannes (siehe Sucheinsatz 15.03.23 Kranebitter Klamm) empfangen. Alle waren glücklich auch wenn die Situation eigentlich ganz anders war, aber die Hunde konnten wohlauf an die Angehörigen übergeben werden.


Ein Dankeschön an alle Bergretter die sich die Zeit genommen haben für diese gute Tat. (bb)