Tage und Nächte am Berg

Die Bergrettung hat sich die Hilfeleistung für Menschen zur Aufgabe gemacht, die im alpinen Gelände in Notlagen geraten. Nach Unfällen sind wir da, jederzeit. In den vergangenen Jahren hat sich das Aufgabenfeld aber erweitert, auch in Richtung präventiver Verhinderung von Notlagen. Dazu gehören Ausbildungs- und Aufklärungsangebote für die Öffentlichkeit, aber auch Ambulanzdienste in verschiedenen Formen. Ein Ambulanzdienst bedeutet, dass wir als Bergrettung Veranstaltungen begleiten und an möglichen Unfallorten präsent sind.

Bei der Bergrettung Innsbruck stellt seit mehreren Jahren das Innsbruck Alpine Trailrun Festival dabei eine besondere Herausforderung dar. Aus einem Lauf rund um Innsbruck wurde über die Jahre eine Veranstaltung mit Tausenden TeilnehmerInnen und Strecken bis zu 110 Kilometern pro Lauf. Heuer wurde diese Distanz das erste Mal gelaufen und der Patscherkofel war dabei neu im Programm. Neben bisherigen Highlights wie der Sillschlucht, dem Stollensteig, der Mutterer Alm, dem Götzner Graben, Rauschbrunnen oder Enzianhütte war das eine neue Herausforderung für unseren Ambulanzdienst. Neben neuen Strecken kamen dabei auch neue Zeiten hinzu. Ein guter Teil der Läufe wurde heuer nämlich in der Nacht gelaufen. Das hatte mit Läuferwünschen, aber auch mit Corona-Regeln zu tun die einzuhalten waren. 15 verschiedene Läufe fanden so innerhalb von vier Tagen statt.

Für uns als BergretterInnen bedeutete das Stunden am Berg, und zwar in der Nacht und am Tag. Wir verteilten uns strategisch entlang der Strecken und versuchten überall vor Ort zu sein, wo etwas passieren könnte. Dass es nicht zu größeren Verletzungen kam zählen wir dabei auch ein bisschen zu unserem Verdienst, und zwar nicht wegen der Versorgung von Schürfwunden und Co. Besonders die Beratung von LäuferInnen darüber, ob sie ihren Lauf fortsetzen sollen spielt in der Praxis eine große Rolle, ebenso wie der darauffolgende Abtransport der LäuferInnen. Puls messen, Blutzucker messen, geschwollene Gelenke anschauen und so weiter und so fort.##

Von Donnerstag bis Sonntag leisteten insgesamt 64 BergretterInnen aus 6 Ortsstellen an die 550 Stunden Ambulanzdienst sowie Vor- und Nachbereitung. Von 12 Positionen aus wurde aus 7 Fahrzeugen und zu Fuß eine Betreuung der Strecke sichergestellt. Wir freuen uns jedenfalls, dass die Veranstaltung auch heuer durchgeführt werden konnte und viele Menschen die Schönheit von Innsbrucks Trails kennenlernen durften.

Neben den Ambulanzdiensten geht auch das Einsatzgeschehen in der Bergrettung Innsbruck weiter. Am 13.9. erfolgten ein Abtransport von der Seegrube mit KfZ und eine Koordination für einen Hubschraubereinsatz am Kreuzjöchl, am 12.9. die Koordination des Hubschraubers am Patscherkofel, am 10.9. eine Abklärung im Bike Park Mutters, und am 7.9. war eine verstiegene Person im Nebel auf der Nordkette in der Nähe des Gleirschjöchls zu finden und zu begleiten; am 5.9. eine Person mit einer Fraktur unterhalb des Rauschbrunnens und am 4.9. eine Person in der Nähe der Hochmahdalm. Kurzum: uns wird nicht fad. (gebi)