In der gestrigen Sendung von Tirol heute konnte unser Ortsstellenleiter Bruno Berloffa ein Interview zum momentanen Einsatzaufkommen geben. Unter anderem ist dabei davon zu berichten, dass derzeit viele Menschen am Berg unterwegs sind, die zum ersten Mal hier sind. Wie zur Bestätigung kam zwei Stunden nach der Sendung ein Einsatz herein: Personenrettung Kranebitter Klamm. Eine Person und ihr Hund kommen nicht mehr weiter.
Seit 24 Stunden gibt es Dauerregen in Tirol, in der Kranebitter Klamm war also entsprechend hoher Wasserstand zu erwarten. Eben war die Dunkelheit eingefallen und anfänglich war unklar, wo sich der Mann befand. Wir rückten deshalb mit einer größeren Mannschaft aus. Am Einfang zur Klamm zogen wir uns soweit wie möglich wasserdicht an und machten uns auf den Weg. Glücklicherweise konnten wir den Gesuchten in der Engstelle der Klamm bald entdecken, und mit ihm war auch sein verängstigter Hund. Wir kümmerten uns um Patient und Hund und brachten die beiden entlang des reißenden Klammbachs in Sicherheit. Der Regen war intensiv aber glücklicherweise warm. Der Bach stand hoch, aber doch nicht so hoch dass die Klamm unbegehbar wurde, und mit der Ortskenntnis der Ortsstellenmitglieder stellte auch der teils fehlende Steig kein Problem dar.
So konnten wir die beiden Durchnässten unkompliziert bergen. Als wir wieder in die Ortsstelle eingerückt waren, erfolgte schon die nächste Information aus der Leitstelle: der Rettungsdienst sei im Einsatz in Kranebitten und die Zufahrt zu einer Hütte nicht möglich. Wir wurden um Assistenz gebeten. Gerade als wir wieder ausrückten kam das Storno, die Patientin konnte selbständig bis zum RTW absteigen – das sollte uns nur Recht sein. Mit zwei Einsätzen für die Innsbrucker Bergrettung an einem Tag mit Dauerregen war nämlich wirklich nicht zu rechnen gewesen.
Der Vollständigkeit halber noch: Am Sonntag Abend waren wir zu einem Einsatz auf die Rumer Alm gerufen worden. Ein brasilianischer Student war im Abstieg von der Arzler Scharte mehrfach gestolpert und hatte sich eine Muskelzerrung zugezogen. Ein Notruf war allerdings erst auf der Rumer Alm möglich, weshalb wir zur Versorgung und zum Abtransport ausrückten. (gebi)
