Train as you fight

“Train as you fight” ist ein Grundsatz, der sich bei Übungen der Bergrettung in den vergangenen Jahren durchgesetzt hat. Das bedeutet, dass Übungen einerseits realitätsnah sein sollen, andererseits vor allem die ÜbungsteilnehmerInnen sich bemühen, Übungsartefakte zu ignorieren und trotzdem mit vollem Einsatz dabei zu sein, auch wenn es sich beispielsweise um eine Plastikpuppe handelt, an der man die Reanimation übt.

Am vergangenen Samstag hat das Wetter bei “train as you fight” mitgespielt. Wir hatten eine Lawinenübung auf der Nordkette angesetzt, die wir unter Anwendung der 2G-plus-Corona-Regel durchgeführt haben. Am Freitag kam der langersehnte Schnee und er fiel auf der Seegrube in gewohnt intensiver Weise. Auch am Samstag schneite es weiter, und so hatten wir ein realistisches Übungsszenario vor uns. Gemeinsam mit einem Hundeführer der Ortsstelle Hall konnten wir ein Szenario abarbeiten.

Östlich des 3er-Stützen-Liftes hatten wir ein Szenario mit vergrabenen LVS-Geräten, mit vergrabenen Puppen und mit teilverschütteten lebenden PatientInnen aufgebaut, das von der Einsatzmannschaft abzuarbeiten war. Die Annahme lautete, dass eine Variantenfahrergruppe unter die Lawine gekommen sei. Die Herausforderungen an die Einsatztaktik in so einem Einsatz sind sehr hoch und auch die medizinischen Herausforderungen steigen im tiefen Schnee deutlich an. Auch die Bergetrechnik kam nicht zu kurz, weil die eingesetzten Akjas nach oben zu bergen waren und damit auch Seilzüge im Schnee aufgebaut werden mussten. Insgesamt eine Übung bei der wir alle sehr viel gelernt haben.

Während unsere Übung lief kam eine Einsatzmeldung aus Natters herein. Weil wir auf der Seegrube gebunden waren baten wir unsere Nachbarortsstelle Axams um Abarbeitung, die den Einsatz schnell und kompetent erledigten. Danke dafür! Und unmittelbar nach Ende der Übung kamen wir selbst wieder zum Einsatz, weil uns die Ortsstelle Sellraintal zur Unterstützung bei einem Eiskletterunfall anforderte. Wir fuhren mit drei Einsatzfahrzeugen bis Gries im Sellrain an, wo sich dann herausstellte dass der Einsatz von der Ortsstelle Sellraintal gemeinsam mit dem Notarzthubschrauber abgearbeitet werden konnte. Wir nahmen es als Übung für unsere Einsatzfahrer und freuen uns über diesen gelungenen Übungstag. (gebi)