Übung ohne Strom und Kommunikation

Die gerade hereinziehende Schlechtwetterfront bietet optimales Bergrettungswetter,  um den Ernstfall ohne Strom und Kommunikation zu üben.

Annahme… eine Seilschaft im Martinswandvorbau hat Probleme und kann nicht mehr selbstständig weiterklettern, aber auch nicht abseilen, d.h. die Bergrettung wird zur Bergung aus der Wand benötigt. Das Problem für die Bergretter, das Unwetter hat gerade den Strom in Innsbruck und Umgebung gekappt. Also sind alle Hilfsmittel, welche Strom benötigen, nicht verfügbar – Funk, Handy etc. Eine schöne Annahme :-) und eine schöne Herausforderung.

Zunächst einmal mussten die beiden Kletterer lokalisiert werden. Inzwischen wurde ein Bergeteam zu den Ausstiegen der Vorbaurouten vorausgeschickt, um keine wertvolle Zeit zu verlieren. Ein weiteres Team stellt das Funkgateway an einem geeigneten Platz auf und betreibt dieses mit unserem Notstromaggregat, damit wir eine funktionierende Funkkommunikation aufbauen können.

Das Bergeteam konnte beim Aufstieg die beiden Kletterer in der Wand lokalisieren und wusste somit die Kletterroute, in der sie sich befanden. Am Ausstieg dieser Route angelangt, wurde alles für eine Seilbergung vorbereitet. Nach kürzester Zeit konnte auch schon der Retter abgelassen werden. Als dieser bei den Kletterern eintraf, funktionierte auch die digitale Funkkommunikation wieder über das Gateway und im Direktmodus – alles in kürzester Zeit!

Die beiden Kletterer konnten zum Wandfuß geborgen werden. Damit war die Herausforderung, die unser Ausbildungsleiter an die heutige Mannschaft gestellt hatte, zur Zufriedenheit gelöst!

Wir haben heute gesehen, wie wir uns bei unseren Einsätzen auf Hilfsmittel (die mit Strom betrieben werden) schon gewöhnt haben. Wir haben aber auch gesehen, dass wir es auch ohne Strom schaffen. Zwar nicht so einfach, aber es hat funktioniert.
Nach einer kurzen Nachbesprechung rückten wieder alle in die Ortsstelle ein und versorgten das nasse Material. Vielen Dank für die engagierte Teilnahme aller Bergretter – war eine tolle und spannende Einsatzübung. (bb)

 

Die geschilderte Übung der Bergrettung zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, auch in Extremsituationen und unter widrigen Bedingungen einsatzbereit und effektiv zu bleiben. Im Folgenden sind einige Schlüsselpunkte und Erkenntnisse aus der Übung zusammengefasst:

Schlüsselpunkte der Übung

  1. Lokalisierung der Kletterer:
    • Ein Bergeteam wurde zu den Ausstiegen der Vorbaurouten vorgeschickt, um Zeit zu sparen und die Kletterer schnell zu finden.
    • Beim Aufstieg konnten die beiden Kletterer in der Wand lokalisiert werden, was die Bergung zielgerichtet und effizient gestaltete.
  2. Funkkommunikation:
    • Trotz des Stromausfalls wurde ein Funkgateway mit einem Notstromaggregat betrieben, um die Kommunikation zu gewährleisten.
    • Die digitale Funkkommunikation wurde wiederhergestellt, sobald das Bergeteam vor Ort war, was die Koordination erheblich erleichterte.
  3. Vorbereitung und Durchführung der Bergung:
    • Am Ausstieg der Route wurde alles für die Seilbergung vorbereitet, sodass der Retter schnell abgelassen werden konnte.
    • Die Kletterer wurden sicher zum Wandfuß geborgen, was den erfolgreichen Abschluss der Bergung markierte.

Erkenntnisse und Lernerfahrungen

  • Abhängigkeit von Strom und Technik:
    • Die Übung verdeutlichte, wie sehr sich die Bergrettung auf strombetriebene Hilfsmittel wie Funk und Handys verlassen hat.
    • Trotz des Ausfalls dieser Hilfsmittel konnte die Bergung erfolgreich durchgeführt werden, was die Anpassungsfähigkeit und das Improvisationstalent der Bergretter zeigt.
  • Wichtigkeit von Notstromaggregaten:
    • Das Notstromaggregat erwies sich als unverzichtbar, um die Kommunikationsinfrastruktur aufrechtzuerhalten.
    • Solche Geräte sollten immer einsatzbereit und in ausreichender Anzahl verfügbar sein.
  • Teamarbeit und Vorbereitung:
    • Die effiziente Zusammenarbeit der Teams und die gute Vorbereitung waren entscheidend für den Erfolg der Bergung.
    • Eine klare Aufgabenverteilung und Kommunikation sind essenziell, besonders unter erschwerten Bedingungen.
  • Nachbesprechung und Materialpflege:
    • Eine kurze Nachbesprechung ermöglichte es, die Übung zu reflektieren und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren.
    • Das Versorgen des nassen Materials ist wichtig, um die Einsatzbereitschaft für zukünftige Missionen sicherzustellen.

Fazit

Die Übung zeigt, dass die Bergrettung auch unter extremen Bedingungen handlungsfähig bleibt. Die Fähigkeit, ohne moderne Technik auszukommen, ist entscheidend und sollte regelmäßig trainiert werden. Die engagierte Teilnahme und der Erfolg der Übung sind ein Beweis für die Professionalität und das Engagement der Bergretter

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