Ein außergewöhnliches 2021 ist zu Ende gegangen

Für die Ortsstelle Innsbruck ist nun ein äußerst ereignisreiches und bewegtes Jahr vorüber.

Die Pandemie hat uns in den verschiedensten Bereichen gefordert und auf die Probe gestellt. Unabhängig davon hatten wir so viele Alarmierungen wie noch nie… 162-mal wurde die Ortsstelle Innsbruck zu Einsätzen alarmiert. Auch wenn nicht zu allen Anforderungen eine Einsatzmannschaft ausrücken musste, so musste jede Alarmierung durch einen Einsatzleiter abgeklärt werden. An dieser Stelle möchte ich mich bei unseren Einsatzleitern für ihr großes Engagement bedanken.

Trotz Pandemie sind die Alarmierungen gestiegen und die Ortsstelle Innsbruck leistete ein außergewöhnlich hohes Pensum an Einsätzen. Von den 162 Alarmierungen rückte die Einsatzmannschaft 101x aus und 61 Alarmierungen konnten durch eine Auskunft der Bergrettung oder mit unseren Partnern (Rettung, Hubschrauber o.a.) gelöst werden. Es kam zu 88 PatientInnenkontakten, hiervon waren 4 PatientInnen gesund, 64 verletzt, 18 erkrankt und 2 verstorben. Bei 27 Einsätzen war ein Bergrettungsarzt der Ortsstelle mit im Einsatz und inklusive der Ambulanzdienste wurden 2021 durch die Bergrettung Innsbruck 101 PatientInnen versorgt.

EINSÄTZE
Gerade im Lockdown im Frühjahr kam es zu einigen dramatischen Einsätzen. Insbesondere das neu erschlossene Party-Rückzugsgebiet in der Sillschlucht brachte fordernde Einsätze mit schwerverletzten Partygästen. Vermutlich gerade durch die reduzierten Reisetätigkeiten begaben sich mehr und mehr Menschen auf die Routen, Steige, Trails und Forststraßen in den Bergen vor unserer Haustür. Aber auch zu großen Sucheinsätzen und  Bergungen von verunglückten Menschen mussten unsere KameradInnen ausrücken.
AMBULANZDIENSTE
Am Beginn des Jahres hatten wir einen Spezialauftrag am Patscherkofel. Die Bergrettung Innsbruck kümmerte sich um die Absicherung und um die Patientenversorgung während den Dreharbeiten zum neuen Franz Klammer Film “Klammer – Chasing the Line”. Außerdem schlüpften 2 Kameraden in die Statistenrolle als Pistenretter ;-). Im „Covid ärmeren“ Sommer wurden dann einige Großveranstaltungen durchgeführt oder nachgeholt. So standen wir bei  mehrtägigen Großveranstaltungen, wie dem Innsbruck Alpine Trailrun Festival und beim Crankworx in Mutters, vor Ort an den Rennstrecken. Aber auch bei kleineren Veranstaltungen, wie dem ENDURO oder beim Stubai Ultratrail, sowie beim TT-Wandercup, stellte die Ortsstelle Innsbruck ihre Ressourcen zur Verfügung.
AUSBILDUNG
Trotz aller sich immer wieder ändernden Maßnahmen und Vorgaben in der Pandemie, schaffte es unser Ausbildungsteam immer wieder systemrelevante und interessante Schulungen und Übungen durchzuführen! Für unsere jungen Bergretter und Anwärter ist diese Zeit jedoch schwierig, um sich in die bestehende Gemeinschaft zu integrieren und eine vernünftige Ausbildung zu genießen.
KATASTROPHENÜBUNG
Da das Thema Blackout derzeit in aller Munde ist, hat es eine bundesweite Initiative “Blackout Energie 2021” gegeben. In einigen Bundesländern wurden daher Katastrophenübungen abgehalten, um das Szenario des totalen Stromausfalles zu beüben. Dazu haben wir schon auf unserer Homepage einen Artikel verfasst, den man hier nachlesen kann.
GEMEINSCHAFT
Trotz aller Einschränkungen haben wir immer wieder versucht unseren sozialen Kontakt in der Mannschaft aufrecht zu erhalten. Denn Bergrettung ist nicht nur die Abwicklung von Einätzen, sondern so viel mehr. Wir schafften im Sommer eine Canyoning Schulungsfahrt an den Gardasee, wo wir einer besonderen Materie unsere Aufmerksamkeit schenkten. Natürlich haben wir uns während all dieser gemeinschaftlichen Zusammenkünfte an die jeweils gültigen Corona Maßnahmen gehalten!

Wir möchten uns natürlich bei all unseren Partnern (Land Tirol, Stadt Innsbruck, Umlandgemeinden, Leitstelle-Tirol, Feuerwehren, Rettungen, Wasserrettung, Innenministerium, Hubschrauberunternehmen u.v.m.) bedanken. Nur durch eine enge und kameradschaftliche Zusammenarbeit ist eine proffesionelle Arbeit, für das Wohl unserer Patienten, möglich – DANKE.

Aber an dieser Stelle gehört natürlich der DANK an all unsere freiwilligen BergretterInnen die sich unermüdlich in den Dienst dieser ehrenvollen Arbeit stellen. Tausende Stunden werden für das Allgemeinwohl zur Verfügung gestellt ohne dafür eine monetäre Entlohnung zu erhalten, aber die größte Belohnung ist wohl der Dank unserer Patienten, den ich hier nochmals unterstreichen darf – DANKE liebe KameradInnen!

Das neue Jahr steht mit weiteren Herausforderungen vor der Tür… die Pandemie wird uns nicht loslassen, es warten schon wieder große Veranstaltungen auf uns und die Alarmierungen, bzw. Einsätze zeigen über die letzten Jahre, dass sie nicht weniger werden. Die Ortsstelle Innsbruck ist darauf vorbereitet und hat im letzten Herbst 6 neue KameradInnen in der Ortsstelle, zur bestehenden Einsatzmannschaft, aufgenommen. So sollte auch weiterhin das hohe Arbeitspensum abzuwickeln sein.

Ich wünsche allen KameradInnen, Partnern und Freunden der Bergrettung Innsbruck ein gutes und gesundes neues Jahr, sowie viele unfallfreie schöne Bergerlebnisse.

Bruno Berloffa
ÖBRD Land Tirol – Ortsstellenleitung INNSBRUCK

Matthias Haselbacher Co-Autor
ÖBRD Land Tirol – Ortsstellenarzt INNSBRUCK